Der Fluss, der Schwimmer
Ausweise lügen nicht, und im Ausweis von Fritz Straub steht: Geboren am 10.02.1943. Seit 1992 leitet er die Deutschen Werkstätten. Länger als gedacht. Erfolgreicher als erhofft. Fritz Straub kennt genügend Geschichten von Unternehmensleitern, die schlecht ausgehen, „weil diese Kerle auf der einen Seite keinen hochkommen lassen und auf der anderen Seite nicht loslassen können.“ Straub ist sich sicher, dass er kein Problem damit haben wird loszulassen. „Ich bin sehr eng mit meiner Arbeit verbunden, aber ich lasse mich nicht davon beherrschen.“ Er ist sich seiner Rolle und Bedeutung für die Deutschen Werkstätten wohl bewusst.
Andererseits hat er das Bild eines Flusses vor sich: Der Fluss, in den man reinspringt und irgendwann wieder rausklettert – und der Fluss fließt weiter. Fritz Straub sieht seine Verantwortung darin, jemanden zu finden, der in den Fluss steigt. Bestenfalls findet er jemanden, der es besser macht als er selbst: „Bei aller Eitelkeit, die mir nicht fremd ist – damit kann ich gut leben.“
Redaktioneller Hinweis: Dieser Beitrag ist 2020 entstanden.