1. Platz beim Sächsischen Meisterpreis
Paul Strobel, Mitarbeiter der Deutschen Werkstätten, hat beim diesjährigen „Sächsischen Meisterpreis im Tischlerhandwerk“ den ersten Platz belegt. Der 35-Jährige hat mit seinem Meisterstück – einem wandhängenden Schreib- und Arbeitsplatz – die Fachjury überzeugt und sich damit gegen 13 weitere sächsische Nominierte der Kammerbezirke Dresden, Leipzig und Chemnitz durchgesetzt. Sie alle hatten 2019 und 2020 ihre Meisterprüfung abgelegt.
Laut Jan Eckoldt, Geschäftsführer des Fachverbandes Tischler Sachsen, seien mit Blick auf Paul Strobels Arbeit besonders der Mut und die Originalität hervorzuheben, ein Möbelstück zu entwickeln, „das in Formgebung, Funktion, Material und Ausführung nicht nur auf der Höhe der Zeit steht, sondern auch Neues auslotet.“ Paul Strobel hat den Schreib- und Arbeitsplatz für sein heimisches Wohnzimmer entworfen. Damit schnell wieder Ordnung hergestellt werden kann, hat er sich für die Variante der ausklappbaren Arbeitsplatte entschieden. Außerdem war ihm wichtig, dass das Möbel zwar schön und anmutig wirkt, aber sich dennoch in das bestehende Raumkonzept einfügt. Ein Blickfang ist das Möbel mit den beiden kegelförmigen, palisanderfurnierten Seitenkorpussen trotzdem.
Diese Korpusse waren, neben dem selbst entwickelten Klappenbeschlag auch die besondere Herausforderung. „Eigentlich wollte ich schon bei meinem Gesellenstück 2008 einen Korpus als Kegel furnieren. Mein damaliger Meister riet mir davon ab, weil das zu kompliziert sei. Bei meinem Meisterstück habe ich die Idee von damals dann wieder aufgegriffen und umgesetzt“, sagt Paul Strobel zufrieden. Innerhalb von 4 Wochen hat er das 90 Kilogramm schwere Möbel, dessen Mittelteil aus weißem Mineralwerkstoff besteht, in der Fertigungshalle der Deutschen Werkstätten in Dresden-Hellerau sowie in seiner eigenen Werkstatt gebaut. „Ich bedanke mich auch bei allen weiteren Kooperationspartnern für ihre einzigartige Unterstützung“, sagt der 35-Jährige.
Schon bei der Abgabe des Meisterstückes im vergangenen Juli hat die Prüfungskommission seine besondere Leistung erkannt und den Tischlermeister für diesen Landeswettbewerb nominiert.
Strobel arbeitet seit 2009 für die Deutschen Werkstätten und ist in der Abteilung Client Liaison tätig, welche insbesondere bestehende Luxusyachten um- und ausbaut. Mit seinem Sieg folgt er vielen erfolgreichen Kolleginnen und Kollegen, die in den vergangenen Jahren bei wichtigen Tischlerwettbewerben gesiegt haben. Erst im November 2020 hatte die Tischlergesellin Clara Kaiser den landesweiten Wettbewerb „Die gute Form“ gewonnen.
Fotos: Fachverband Tischler Sachsen/ Katrin Gutzer